Das Echo im Echo


Das Darmstädter Echo berichtete am 18.02.08

über den Tag der offenen Tür

 

 

Spannende Vorführungen in lockerer Atmosphäre


Präsentation: Der „Tag der offenen Tür" an der Umstädter Ernst-Reuter-Schule kommt bei Besuchern und Schülern an

 

UMSTADT. Es ist noch früh, und die Auswahl an belegten Brötchen ist zu dem Zeitpunkt noch groß. In dem Raum, der im Rahmen des ehrgeizigen Schulentwicklungsprogramms des Landkreises vielleicht mal zu einer richtigen Mensa wird, sind die Sandwich-Verkäufer ihre besten Kunden. Aber so nach und nach steigt das „öffentliche Interesse" am „Tag der offenen Tür" der Umstädter Ernst-Reuter-Schule (ERS) am Wochenende.

Schulen stehen inzwischen in einer gewissen Konkurrenz untereinander, und jede darf sich um ihre „Vermarktung" auch selbst kümmern. Für Matthias Hürten, den engagierten Leiter der ERS, heißen die Mitbewerber Otzbergschule, Goetheschule (Dieburg) und – wenn auch in geringerem Maß – Eichwaldschule (Schaafheim).

Interessant ist die ERS derzeit besonders wegen ihrer „real existierenden" Förderstufe, die von etlichen Eltern als Alternative zu „G 8" betrachtet werde, wie Konrektorin Gisela Scheiber betont. Zwar sah es zwischenzeitlich mit der Einführung gymnasialer Eingangsklassen an der Umstädter Max-Planck-Schule nicht gut aus für dieses kompensatorische Element der Bildungspolitik, aber mit der Abschaffung der Förderstufe an der Geiersbergschule hat sich der Akzent in der Umstädter Schullandschaft wieder zugunsten der ERS verschoben. Und endlich gebe es auch eine ausreichende Zahl von Lehrern für dieses Konzept, versichert die Konrektorin.

Der „Tag der offenen Tür" ist verbunden mit etlichen pädagogischen Demonstrationen, die zwar Pflichtprogramm sind für die Schüler, aber offensichtlich auch Freude bereiten können, wie sich im Kunstunterricht zeigt. Dort ist „alles für die Katz" – sei es in Pastellkreide oder in dreidimensionalen Pappmaché-Skulpturen, an deren Grundgerüst gerade Steffen Knöll, Simon Schilke und Tobias Wörl werkeln. Der fünfzehnjährige Knöll findet den Kunstunterricht „entspannend", die Schule „o.k." und hat noch keine Zukunftspläne. Schilke, ebenfalls 15, kleistert gerade Wörl die Finger ein und hat zumindest den Realschulabschluss im Blick, während der eingekleisterte Wörl mit seinen 15 Jahren „keine Ahnung" einräumt.

Auch sonst wirken die Demonstrationen gleichermaßen spannend wie die Schüler entspannt. Dazu tragen Mediationsprogramme ebenso bei wie das neue „Buddy"-Programm, das sich mit der Zusatzausbildung einiger Lehrkräfte im Aufbau befindet. „Buddies" könne man mit „Kumpel" übersetzen, erklärt Schulleiter Hürten, und deren Aufgabe werde es künftig sein, positive Haltungen in den Klassenverbänden zu vermitteln, etwa so: „Hey, es ist cool, seine Hausaufgaben zu machen." Die positive Atmosphäre haben auch einige Eltern gespürt, die sich die künftige Ausbildungsstätte ihrer Sprösslinge angesehen haben und nun vor dem Schultor Meinungen austauschen.

Lob gibt es für den Schulleiter, „der was zu bewegen versucht", der schlechte Ruf früherer Tage sei verflogen, und ganz toll sei die Schulbücherei. Constanze Poth, die eine Tochter in der 3. Klasse hat, lobt zudem den pädagogischen Effekt eines Klassenhunds. Und Rosemarie Gieg bedauert nach dem Rundgang durch die Grund-, Haupt- und Realschule mit Förderstufe das allgemeine Schwinden integrierter Gesamtschulen.







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